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Valentinstag – ein Tag, um sich in eine Yacht zu verlieben

Der Valentinstag kann ohne Blumen und Pralinen gefeiert werden. So wie der Zeit-Artikel vom 12. Februar schreibt, ist das Verleben des Valentinstages auch auf einer Insel möglich. Auf einer Insel in der Müritz oder auf der kroatischen Insel Galesnjak, beides Inseln in Herzform. Anscheindend wollten schon viele diese Inseln kaufen – um was zu tun? Sich liegend hinter Grasbüschel zu verstecken? Um endlich mal dieses verammte Wasserklosett loszuwerden? Oder vielleicht, um sich einfach nur an der Herzform der Insel zu erfreuen? Niemand wird es je erfahren.
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Man könnte sich aber auch daran erfreuen, eine Yacht zu renovieren. Gerade der 14. Februar ist dafür ganz sicher ein gutes Datum. Man könnte bei der Kälte mal den Innenausbau lackieren. Je kälter desto besser – denn dann trocknet der Lack langsamer – is für ein tolles Finish ja – was soll ich sagen – DIE Bedingung!
Man könnte aber auch den Sessel (auf dem Bild zu erkennen) hernehmen und sich damit mit Schleifmaschine und Staubsauger dafür opfern, den Gelcoat aufzurauen. Wenn er nicht schon rau genug ist.
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Ein Hang zum Extrem besteht bei uns Bootbauern ja in jedem Fall. Alleine der Wunsch, auf dem Wasser zu wohnen mutet doch extrem an. Wie viele normale Menschen haben so einen Traum? Ich meine hier „Traum“ im Sinne von „Wunsch“, nicht „Traum“ im Sinne von „Traum“. Denn träumen kann man ja eine ganze Menge. Während der REM-Phase ist ein Jahr auf dem Meer ja nichts Besonderes.

Nochmal zum Traum: Da beginnt man mit einer kleinen romantischen Idee. Verlockend, ahhh, sexy, (Yachten machen doch sexy, oder?), wie schön! Dabei weiß man aber nicht automatisch, dass einem dieser Traum nicht mehr so schnell loslassen wird. Nicht bevor dieses Ding vor der eigenen Nase im Wasser schwimmt, auf einen wartet und sagt: „Kapitain, der Latin Lover ist fertig serviert! Er wartet auf sie an der Dinette, gleich neben dem Logbuch und den Seekarten. Bitte nehmen sie ihn ein. Wenn sie wollen noch mit zwei Brocken Eis!“

Aber natürlich. Man könnte mit all der Träumerei schon aufhören. Jeden Traum kann man verwerfen, jedes Projekt zu Matsch zertrampeln. Man kriecht entweder aus dem Bett und vergisst, was gerade im Hirnareal abgelaufen war oder man verlässt die Baustelle, hängt den Blaumann an den Nagel, lässt das Ding vermodern, genauso wie den Wunsch, den man mal hatte. Den Traum von gestern hat man ja ohnehin vergessen, wenn man die Kaffeemaschine einschaltet.
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Man könnte auch warten, bis Bäume im Rumpf wachsen (Manche nennen das einen „Mast züchten“). Dann könnte man ein Maibaumsteigen organisieren. Vom Salon gehts über die Luke raus auf den Baum, höher, immer höher, bis zur Wurst. Die wird – einem österreichischen Brauch gemäß – abgeschnitten und als Trophäe mit nach unten genommen. So wie die Indianer oder Polynesier einer schlafenden Frau eine Locke vom Haar stehlen und sie ihren Freunden als Trophäe vorlegen. Diese Locke wird dann in einem Joint geraucht, quasi inhaliert, um den Geist dieser Frau auf das qualmene Selbst zu übertragen. Das ist ähnlich wie mit der Wurst, die wird auch gegessen. Der Geist der Sau wird quasi dann in das Selbst mit-übertragen. Ein Vorgang, den der gemeine Mitteleuropäer ja ziemlich oft wiederholt. Die Frage ist, inwiefern das Schwein vom Selbst nach außen dringt – oder – um es weniger plakativ zu formulieren – inwiefern sich das Schwein-Selbst ins Mensch-Selbst einpflanzt (oder dekonstruktivistisch gesprochen „aufpfropft“). Man könnte ja manchmal glauben, das Schwein-Selbst übernimmt sogar die Führung des Mensch-Selbst. Dann werden die Menschen selbst zum Schwein, schweinisch – sie zanken sich um Theaterkarten zum Beispiel oder an der Kassa beim Billa. Im Bett wird sich bei denen nichts regen. Deswegen müssen sie ihr Schwein-Sein anders ausleben. Das ist schade. Aber trotz allem ist das nichts anderes als einfachste Psychologie. Hat der Mensch, was er begehrt, wird er zum Lämmchen. Hat er es nicht – zum Schweinchen. Zwei Positionen. Eine Debatte auf höchstem Niveau tut sich hier auf. Wissenschaftler könnten sie verfolgen, diese Debatte. Sie könnte Analysen anstellen, Vergleiche, oder Beobachtungen. Auf jeden Fall nicht den Maßstab vergessen! Und nicht auf den folgenden Satz: Nimm dich in Acht vor den Ideen deines Gehirnes!
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Die Tiger von Calpe

Nach einigen Segeltagen mit guten Etmalen legen wir in Calpe an. Der starke Wind schiebt uns rollig vor sich her, die Windfahne müht sich ab, gegen die hohen Wellen von hinten Kurs zu halten. Nach Alicante ists vorbei mit der herrlichen andalusischen Sonne, der Trockenheit, der Klarheit des Himmels, den angenehmen Abenden. Schon bald steht fest: hier kommen wir nach Europa! (eigentlich haben uns die Leute hier erzählt, es sei verdammt kalt jetzt – also das mit dem Klima wird bald wieder besser). Wir frieren nämlich beim Segeln. Und obwohl wir wissen, dass so manche/r unserer LeserInnen jetzt ein wenig schadenfroh lächeln wird – ok, wir wissen, dass Mitteleuropa grad im Eis ertrinkt, dagegen brauchen wir hier nur eine Seglerhose anzuziehen! Während der Nächte in den Häfen straucheln 2 elektrische Radiatoren und halten unsere Gehirne eisfrei.

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Nun liegen wir ziemlich unruhig im Hafen von Calp oder Calpe, je nachdem welche Schreibweise man wählt. Und obwohl wir „nur“ im Mittelmeer geblieben sind und dort auch wiederum „nur“ an der Küste entlang segeln, gibts dennoch viel zu berichten.
Nach einem zweifachen Rittberger bei Starkwind beim Anlegen in der Marina, müssen alle ganz dringend Pipi, denn kurz zuvor ist die Pumpe unseres Schiffklos kaputt gegangen. Dies erforderte gewitzte wie auch risikoreiche gegenderte Lösungen, damit die SeglerInnenblasen nicht platzen. Und was dann noch geschah: nachdem wir uns zum Essen in den dank Landstrom endlich warm werdenden Schiffsbauch zurückgezogen hatten, sahen wir achtern nur mehr eine riesige weiße Genua, ganz nahe bei unserem Heck. Papabert springt hoch. Gerade eben noch beim Laptop gesessen setzte er an zu einem rekordverdächtigen Decksweitsprung, um die eifrigen Jollensegler, die allesamt ziemlich erfahren oder zumindest erfahrener aussahen als wir, anzuschreien. Ohne Skrupel ob ihrer tollen Seglerkleidung, ihren hohen Ehrfurcht-einflößenden Haaransätzen und ihrer großen Anzahl. Mamabert und Kindbert hinter ihm her – weniger aufgebracht, weniger hübsch – Mamabert in ihren Hüttensocken mit Herz und Jogginghose, Kindbert in alter Jogginghose und unfrisiert, aber nicht minder ambitioniert, die Situation zu retten als irgendeiner der Großen. Was war da abgegangen? Als die britischen Wassersportler ihre Jolle mit einer Wende im engen Hafenbecken ins offene Meer rausmanövrieren wollten, krachten sie voller Freude gegen unser schönes Heck und rammten mit dem Großbaum fast noch den Außenborder von unserer Reling.

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Vollen frohen Muts waren sie ohne Motor und auch ohne Leinen oder Fender nur bis zur nächsten Ecke gekommen, wo unser Boot im Weg stand weil der Wind die Segel mächtig füllte.  „Where are your fenders? Where are your lines?“, brüllte Papabert. „Sorry, sorry, we are so sorry, so dumb“, gab die Crew kleinlaut von sich. „What means sorry?“, konterte Papabert. Bei Sturm mit der Genua  und dem Groß gegen den Wind zu gehen ist vielleicht doch nicht so eine gute Idee, ob nun ordentlich angezogen oder nicht. Ziemlich gedämpft fuhr die Crew samt Segelguru wieder an ihren Platz zurück – ja, so schnell kann ein Männertag sein Ende finden. Ok, gut – Schwammdrüber-Blues, unser Tag will auch gerettet werden, das Hin- und Hergeruckel raubt Papabert den Nerv. So wendet er sich konstruktiven Dingen zu und erfährt bei seinen Recherchen, dass das Plastikteil für das Klo läppische 100 Euro (!!) kostet, ein Klacks, oder?  Wir können es nach Valencia in einem Geschäft abholen und müssen dafür noch nicht mal einen Umweg fahren. Der Kratzer an der Bordwand wird durch zwei Bier von John, dem altgedienten Jollensegler wett gemacht. Was hilft gegen Stress im Hafen: Weg da!!! Sollen doch alle anfahren wenn wir nicht dabei Herzstechen kriegen. Abhlife schafft eine Wanderung.

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Kindbert freut sich ohnehin schon auf eine kleine Tour und uns allen tut ein Spaziergang durch die Natur gut. Na das trifft sich ja bestens, dass Calpe direkt an einem ca. 400 Meter hohen Felsen, dem „Peñon de Ifach“ liegt, der ähnlich wie „the Rock“ bei Gibraltar aussieht, mindestens genau so steil ist und von mindestens ebenso vielen Tieren in einem Naturpark wohlversorgt bevölkert wird. Allerdings sinds hier keine Affen, sondern Möwen und Katzen.

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Am höchsten Punkt des Felsens tummeln sich die kleinen Tiger, um Möwenküken oder wenigstens ihre Eier zu stehlen. Sie scheinen sich wohl zu fühlen bei Wind und Wetter, 400 Meter über dem Meer. Das Fotografieren sind sie wohl gewöhnt, streicheln ließ sich jedoch nur eine. Der Weg auf den Felsen ist durch ein kleines aber wichtiges Schild markiert: Caution! Extreme dangerous track! Don`t walk with Children! Das Flip-Flop-Zeichen war dazu auch noch durchgestrichen. Ok, wir würden das verstanden haben, wenn wir es gelesen hätten, haben wir aber nicht. Zum Glück sind so viele Engländer da. Aber es war ohnehin egal, schon der Anblick nach oben muss einem Menschen (wenigstens einem aus den Alpen) sagen, das wird lustig! Rauf gehts einer „maurischen Mauer“ entlang (hatten die auch schon Kletterseile?)

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Ein Durchgang durch den Fels verkürzt den mittleren Aufstieg, gleicht aber einer Rutschbahn-Tube und kann nur mittels der Halteseile am Rand bewerkstelligt werden – der 100 Meter lange Tunnel wurde irgendwann mal durch den Fels gehauen und erinnert Kindbert und Mamabert gleich an Herr der Ringe. Dann gehts über glatte und eingerissene Steine auf einem schmalen Steig an den hohen Klippen entlang nach oben, zum Anlehnen, mit Steigseilen ausgerüstet. Komisch, von unten sah der Felsen doch so klein aus? Kindert und Papabert gehen alleine weiter, der Weg sehr schwierig –  glatt –  steil – weit. Mamabert geht lieber zum Supermarkt  – es gab ja letztlich gute Gründe, warum sie den Alpen den Rücken kehren wollte und lässt die beiden Entdecker alleine aufsteigen, so nach dem Motto Ehefrau und Ehemann. Oben dann ein Ausblick, der einem die kleine Welt auf so einer Yacht vergessen lässt. Wie dicht der Landstrich doch besiedelt ist! Das meiste wird nur im Sommer bewohnt – rund 200.000 Menschen wollen dann gemeinsam hier braun und entspannt werden. Ob das möglich ist? Ein Panorama auf die Gelsenlacke (früher mal eine Saline) hinter hohen Hoteltürmen, dahinter irgendwo Ibiza im Osten, die imposanten „Zähne“ von Benidorm im Westen– die Stadt mit den meisten Wolkenkratzern pro Mensch – hässlich und unbelebt sieht das aus. Voller Eindrücke und wieder  innerlich eingenordet wird das Zusammensein am Boot erneut genossen. So ein Hafentag hats einfach in sich!

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Brindisi – Perle im Abfall

DSC00527 Brindisi hat uns echt überrascht und Entspannung gebracht. Nach zwei Nächten vor Anker (mit voller Disko-Dröhnung bis 3 Uhr in der früh volle Kanne „Onki, Onki, Onki, Onki“) und auffrischendem Wind inklusive hohem Swell von der Seite versuchten wir um 6 in der Früh so schnell wie möglich in den Hafen zu kommen. Hoher Seegang vor der Einfahrt, fast hätte er unsere Ilva verschluckt. Dann kommst du rein in das Hafenbecken und du bist dir nicht mehr sicher, ob nicht doch hier die erste Atombombe hochgegangen ist. Riesige Schiffe, eine gehörige und gestunkene Raffinerie (klar, irgendwo muss das Zeug ja herkommen), Schlepper, heruntergekommene irgendwann-mal-stabile-Kastellos, man glaubt, dass das nicht mehr besser wird. Aber: Brindisi hat eine tolle zweite Seite. Erst mal, die Altstadt. Enge Gassen voller Autos und Mupetten (wie wir im Pielachtal sagen), morbider Flair… genauso, wie man sich das so vorstellt.
Wir hatschten bei Tropenhitze nach einem schwer improvisierten Starkwind-Anlegemanöver (gottlob hat da niemand zugesehen….) müde die 2 km bis Brindisi – Downtown. Warum die da drinnen alle mit den Autos herumfahren wie wilde Italiener wissen wir nicht. Ein Rad würds auch tun, die Autos sind Ein-Mann-Betriebe. Im Vorbeigehen touristisieren wir kurz am Tancredi-Brunnen (mehr als 1000 Jahre alt) und in einer Kirche aus dem 1. Jahrhundert – dafür gibts keine Süßigkeiten oder gar Gerstensaft während der streng überwachten Siesta. Siesta ist zum Ausrasten, für nix anderes.
Zum Glück hatte der Marine-Shoppe Limoncelli einen 40mm Auspuffschlauch. Das Geschäft würde man nie finden, auch wenn man daran vorbei gehen und in die Auslage starren würde. Wir fragten uns einfach durch; die Leute hier sind sehr nett und offenherzig, und das auch ohne Englischkenntnisse. Jede Frage in unserem fantasievollem oder nicht vorhandenem Italienisch wird akribisch beantwortet, bis ma´s versteht. Selbstverständlich und ohne Eile.
By the way – auch die Marina-Mama Katharina in Vieste (am Kap von Gargano) servisierte uns königlich, war mitten in der Nacht erreichbar und telefonierte mit allen möglichen Händlern, um Preise für unsere bevorstehende Auspuffreparatur herauszufinden; der immer-arbeitende Marinamann, der uns eine Stiege bringt, damit wir leichter von unserem Bugkorb an die Pier flanieren können —- SeglerInnenherz was willste mehr.
Und noch dazu nette Nachbarn, die einfach so, wie bestellt, die passenden Seekarten für unsere Route haben und diese samt Liegeplatz-Geheimtipps billig abgeben. Nochmals vielen Dank an Urs, der übrigens ein Boot abzugeben hat und irgendwo allein in der Adria herumschippert.
Nun ankern wir fern ab der Adria, im Ionischen Meer, am südlichsten Zipfel von Italien. Es ist halb vier und ich habe Ankerwache. Es ist unglaublich und vielleicht verrückt. Als wir die Adria verließen und ums Kap (Castrignano del Capo) herum gingen, begann die Luft anders zu riechen, milder, samtiger. Mamabert meinte, vielleicht ist hier irgendwo in der Nähe eine Mülldeponie. Aber nein, nach ca. 500 Mal einatmen erwächst in uns die Überzeugung, die Luft ist hier anders als noch in der Adria. Ich habe das noch nie irgendwo gelesen, dass nach einem Kap sich die Luft, der Geruch der Luft verändert. Auch die Preise haben sich verändert – es ist noch etwas billiger hier – erleichternd nach den teuren kroatischen Wochen…..Wir sind noch ca. 60 Seemeilen entfernt von der westlichen Seite des Stiefels. Morgen gehts weiter, hoffentlich mit etwas mehr Wind. Der war nämlich die letzten 2 Tage auf Urlaub, wo auch immer er geblasen hat, bei uns nicht.

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Holland Windvane – eine Kiste Metall wird zum Leben erweckt!

Geschweißtes Eisen lebt doch – das Video ist der Beweis!! Der vierte Steuermann wurde zum Leben erweckt- er hat viele Vorteile, ist immer wach, unermüdbar, genau beim Steuern und — unbestechlich. Ilva steuert von selbst. Das Segeln wird wie Zugfahren, sitzen und genießen, vielleicht ein Buch lesen, einfach mal abschalten und nur nach vorne blicken, ob wir nicht irgendwo auflaufen oder einen Fischer rammen. Hat auch ein bisschen was Gefährliches. Es ist kaum zu beschreiben, wie der Komfort gleich Einzug hält mit so einem Ding. Segeln mit Windfahnensteuerung – niemals mehr freiwillig ohne!!

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Das Nichts, Das Nichts!

Wir haben das Nichts gesehen. Nicht lange, nur einige wenige Stunden zwischen der letzten kroatischen Insel VIS (sehr schoen!!) und der Gargano Halbinsel (sandig und good old Italy), zum ersten Mal kein Land mehr im Blickfeld. Und auch fuer den Fall, dass es unglaublich klingt, auch das Nichts ist teilbar….sogar durch viele. Wir haben es mit grossen Tank- und Faehrschiffen geteilt, deren Route wir kreuzten. Gleich nach der Abfahrt – nach ca. einer halben Stunde Motorfahrt musste der Kapitaen noch kurz den Keilriemen wechseln (schon mindestens zum 4. Mal), der war naemlich wieder mal durchgebrannt. Heisse Lichtmaschine durch schnelle Ladung. Ja – kein Vorteil ohne Nachteil. Damit die Situation etwas besser in unsere spannenden Reisereportagen passt, war dies gerade zwischen vielen, kleineren Inseln noetig. Ilva trieb mit der Stroemung unter der Hand von Mamabert einfach zwischen ihnen hindurch.

Erstmal haben wir auch das neue Zaumzeug von Ilva (die Windfahnensteuerung) im Testlauf erlebt. Ging ganz gut und es stellte sich ein eigenartiges neues Gefuehl von Freiheit ein. Nicht-Steuern-Muessen. Der Wind nahm stetig zu, der Reihe nach, wie von Herrn Beaufort aufgelistet. von 0 bis 7 , schoen der Reihe nach – die letzten 3 Stunden mit hohen Wellen von rechts (dramaturgisch interessant, wenn man schon seit 4 Stunden die Kueste sieht), noch interessanter bei Nacht und ohne Hafenkarte. Fast haetten wir am Badestrand angelegt, der gruene Blinker der Einfahrt war naemlich defekt. Showdown gabs dann beim Anlegen in der Marina…. kaum zu bremsen war Ilva nach 16 h mit Spitzen von 7,8 Knoten Fahrt, so rasch auf  Null, dass wir uns an einem anderen Boot festkrallen mussten, um nicht ueber den Anlegesteg zu rauschen. Bild

Kindbert fand es endlich einmal spannend – Vollmondsegeln, er fands besser als am Tag!! Summasummarum und Simsalabim: alles geschafft, alles gut, alle freuen wir uns auf die naechste Pizza a la Italia!!Bildl

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Spiele, die wir spielen

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Wer von den LeserInnen glaubt, dass wir Trübsal blasen irrt…… wer aber glaubt, dass wir vom Pokerspielen schon Schwielen an den Würfelhänden tragen auch. Hier ein Dutzend Spiele, die wir (anscheinend) sehr gerne spielen:

Ich hab bereits auf meinem Boot…. – Was brauchen wir noch alles vor unserer Abfahrt Richtung Süden? Oft gespielt in der anspruchsvollen Erwachsenenversion mit einer Erweiterung in Form von Verstaumemory – Wo hab ich das Ding zuletzt gesehen, dass ich jetzt such? War es das, was ich noch brauch, oder sah das anders aus? Was stand noch genau auf der Einkaufsliste, die ich nicht mehr finden kann?

Kühlschranktetris – Was kann wo in diesem kleinen Ding noch ein kühles Platzerl finden? Wird besonders gern bei Gästen an Bord gespielt, die löblicherweise häufig mit Sachspenden unsere Bordkasse unterstützen. Empfohlen wird dieses lustige Spiel in Kombination mit dem Verwesungsquiz – Was hält wie lange ungekühlt bei hoher Luftfeuchtigkeit und 35°? Hier kann man sich auch ein Pendant zu den in Österreich mancherorts üblichen Wettautomaten vorstellen.

Schweißolympiade – Dabei-schwitzen ist alles! Wenn bei einer Tätigkeit nicht ordentlich aus allen Poren geschwitzt wird, zählt diese nicht zum erreichbaren Tagespensum an Arbeitsleistung (die wir ja durchaus erbringen wollen) nicht zu verwechseln mit der Scheißolympiade! Die haben wir auch (v.a. wenn was hin ist), aber die ist (noch immer) kein Spiel, okay??

Achtsamkeitsabwasch –  Bloß kein Wasser ins Gemüse! Keine Macht dem Dreck lautete bei unserer Abreise die Devise, welche wir täglich zur Umsetzung bringen (müssen – denn wir sind weder Schweine noch haben wir eine 100Fuß-Yacht sondern nur ein kleines Puppenküchenwaschbecken auf einer durch unsere Einräumpolitik stets leicht nach Steuerbord hängenden Yacht, wo sich dahinter die beliebten offenen Schwalbennester befinden). Aber wieviel Geschirr kann gleichzeitig mit wie wenig Wasser und Putzmittel gesäubert werden, ohne dass Krankheiten oder geruchsunneutrale Bakterien auftreten  – Bei zu übermütigem oder zu gehetztem Gehabe während dieser Tätigkeit kann sehr leicht eine geheime Pforte zum Verwesungsquiz geöffnet werden….. Wo ist das Wasser außerhalb der Abwasch hingeronnen? Welche Lebensmitel sind derzeit gefährdet? Welche können bedenkenlos auch mehrere Tage unter Wasser überdauern?

Immer gehts dabei in einer Sonderwertung für männliche Mitdreißiger auch um ein ganz spezielles Feature, das Wasserpumpenorakel – Wo kommt noch immer Luft in den verdammten Wasserkreislauf?

Noch nie probiert wurde hingegen Geräte-Risiko  – Was wird wohl als nächstes den Geist aufgeben? Wo werde ich bald hinabhängen/hochklettern/halten/kleben/schrauben müssen, um mit viel Taktik und einer gehörigen Portion Glück wieder meine kleine Welt zu regieren? Dieses Spiel gilt bei allen als sehr gefährlich durch sein hohes Abhängigkeitsrisiko.

Beliebt bei alt und jung im Gegensatz dazu jedoch täglich mehrmals Beamtenmikado – Wer sich zuerst bewegt hat verloren. Letztendlich sind wir im Urlaub! Minimax lautet das Prinzip!

Und: (überaus brutal und blutig) Gelse 3.0 (Egoshooter „Speziale“) freigegeben täglich ab 18.55! – Wer die meisten Gelsen kalt macht, kann sich und seine Brut möglicherweise doch noch bis zum Morgengrauen retten.

Keine Wunder also, dass der Kleinste von uns heut nachmittag am Pool meinte, „Lügen“ sei ihm eigentlich zu fad.

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