Monatsarchiv: Dezember 2015

Pizza Goffredo

 

Pizza Goffredo, was sage ich, Belegtes Brot aus dem Holzofen kann so schmecken, dass man denkt, hier liegt ein Stück Gott vor einem am Teller, oder eine Haupt- und Nachspeise und Dessert noch dazu. So wie dieses Scheiben-Brötchen schmeckt, hat man Mühe, auf seinem Sessel nicht nach hinten zu kippen und lauthals zu schreien, dass man das Gefühl, wenn sie im Mund vor sich hin prickelt nicht mehr aushält, weil es außer saugeil nur noch saugeil ist. Pizza Goffredo ist Brot, Mozzarella, Gorgonzola – aber nicht zu viel – dann hauchdünn geschnittene scharfe Salami, 5 Apfelstückchen, und ein Schuss Balsamico. Der Teig leicht überhitzt, mit schwarzen Punkten, ungefähr 1 cm groß, ein leichter, bitterer Ton. Die Rösche? Nicht zu beschreiben, die Säure- und Frucht- und Schärfenverhältnisse nicht zum dazahn (das ist Niederösterreichisch für „nicht aushaltbar“). Man möchte nie mehr wieder weiter wegfahren als Italien, niemals auch nur italienischen Boden verlassen, auch wenn man nicht Italienisch kann. Wenn man Bilder von Palmen, weißen Sandstränden, Riffen und Fischen am Riff, exotische warme Meere auf den Plakaten sieht, ist schlagartig klar, man kann nicht einfach nur in Italien bleiben kann. Gut ok, Augen zu und durch. Es gibt ja auch anderes als Pizza – obwohl, nicht viel. Wenns sein muss, oder die kulinarische Toleranz es erlaubt, kann auch mal woanders als nach Italien reisen, ja, das kann man zugeben. Man kann mit seinem Boot auch mal woanders hinfahren, segeln, mit 10.000 PS kurz ins Gas steigen. Nach Madeira zum Beispiel. Oder in die Karibik. Aber diese Pizza wird uns immer abgehen, immer, immer, immer, egal wo wir auch sind. Sobald wir Italien verlassen haben, ist auch die Pizza verlassen. Das ist eine Schande.

 

 

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